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Überraschung in der Erde

Die Stadt, in der ich lebe, verdankt ihren Weltkulturerbestatus unter anderem den Äckern und ausgedehnten Gartenflächen inmitten der Stadtviertel – Bamberg hat eine Jahrhunderte alte Gärtnertradition. Meine Eltern leben zwar nicht in Bamberg, sind aber gartentechnisch die reinsten Wühlmäuse. Eines meiner Kinder macht gerade eine Gemüsegärtner-Ausbildung. Man sollte denken, ich sei der reinste Gartenprofi. Bin ich aber irgendwie nicht, habe meine Leidenschaft dafür noch nicht finden können. Meine Leidenschaft ist es, mich gezielt sportlich auszutoben. Nun war gestern kein frisches Gemüse mehr im Haus. Aber ich bin süchtig nach meinem täglichen frischen Salat. Hinten in einer Ecke unseres Gartens warten im Februar/März immer ein paar Topinamburknöllchen aufs Ausgegrabenwerden. „Wird schon für was Rohköstliches reichen, da hole ich mir schnell was“, dachte ich und begann zu graben. Von wegen schnell. Die Knollen quollen mir geradezu entgegen, eine größer als die andere. So ähnlich muss sich ein Goldrausch anfühlen. Habe ich vielleicht doch grüne Daumen? Wahrscheinlich hat der nasse, milde Winter nachgeholfen.

Eine Knolle und einen Apfel habe ich geraspelt, da hatte ich einen schönen Salat. Mal sehen, was ich küchentechnisch noch alles mit der Ernte mache. Dabei habe ich ja noch einen Teil Topinambur in der Erde gelassen. Das wird eine zweite Schatzgräberei.